Gewalt in Videospielen: Joe Biden trifft sich mit Spieleindustrie

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News Matthias Dammes - Redakteur

Die US-amerikanische Öffentlichkeit und Politik ist noch immer mit der Debatte über Folgen und Konsequenzen des Amoklaufs von Newtown Ende Dezember 2012 beschäftigt. Im Rahmen seiner Untersuchungen in einer Task Force hat sich US-Vizepräsident Joe Biden nun auch mit Vertretern der Spieleindustrie getroffen, um über den möglichen Einfluss von Videospielen bei Gewalttaten zu sprechen.

Nach dem Amoklauf an einer Schule im US-amerikanischen Newtown im vergangenen Dezember hat in der Öffentlichkeit nicht nur eine Debatte über das Waffenrecht begonnen. Auch Videospiele und ihr angeblicher gewaltfördernder Einfluss sind erneut ins Visier von Politikern und Videospiel-Gegnern gerückt. Am vergangen Freitag hat sich aus diesem Grund US-Vizepräsident Joe Biden mit Vertretern der Spieleindustrie zu einem Gedankenaustausch getroffen. Als Leiter einer Task Force zur Untersuchung der Vorfälle von Newtown wollte der Vizepräsident so auch die Einschätzungen der Verantwortlichen aus der Spielebranche erfahren.

"Wir wissen, dass dies ein komplexes Problem ist. Wir wissen, dass es keine einfache Antwort gibt und um ehrlich zu sein, wissen wir nicht einmal, ob einige der Dinge, von denen Leute glauben, dass sie einen Einfluss haben, wirklich einen Einfluss haben", erkennt Biden die Schwierigkeit der Debatte. Neben dem Vizepräsidenten sitzt bei der Versammlung EA-Chef John Riccitello, dem Biden auf die Schulter fasst und hinzufügt: "Ich möchte, dass ihr wisst, dass wir nicht nur euch ausgewählt haben, wir befragen ein ganze Menge von Leuten".

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So traf sich Joe Biden unter anderem auch mit Vertretern der Stafverfolgungsbehörden, Physikern, medizinischen Behörden, Kinderhilfsorganisationen, Jugendorganisationen, Eltern, der National Rifle Assocciation und vielen mehr. Am heutigen 15. Januar trifft Biden mit Präsident Obama zusammen und präsentiert ihm die Ergebnisse seiner Untersuchung. Am Ende dieser Meldung seht ihr ein Video des Weisen Hauses, in dem die Eröffnungsrede von Joe Biden zum Treffen mit der Spieleindustrie zu sehen ist. Was haltet ihr von der Debatte und dem Treffen des US-Vizepräsidenten mit der Industrie? Überflüssig oder ein richtiger Schritt?

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    • Kommentare (16)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Wamboland Spiele-Kenner/in
        ~60% der Amokläufer spielen Videospiele.

        ~99% tragen Unterhosen.

        MACHT ENDLICH ETWAS GEGEN UNTERHOSEN!

        :-B
      • Von Wamboland Spiele-Kenner/in
        ~60% der Amokläufer spielen Videospiele.

        ~99% tragen Unterhosen.

        MACHT ENDLICH ETWAS GEGEN UNTERHOSEN!

        :-B
      • Von undergrounderX Hobby-Spieler/in
        Da kann man die NRA (Waffenlobby) nur beglückwünschen. Kurzzeitig dachte ich wirklich, dass die Amerikaner über die notwendigen schärferen Waffengesetze nachdenken. Aber durch jede Menge Geld und politische Einflussnahme konnte die NRA zum Glück noch die Spieleindustrie mit ins Boot holen. Der Amokschütze hat zwar nicht überdurchschnittlich viel "Gewaltspiele" konsumiert, aber das ist nur eine Randbemerkung.
        Was beleibt also von dieser Tragödie übrig? In aller erster die Erkenntnis das die Waffenlobby wohl mächtiger ist als man je dachte. Darüber hinaus scheint sich die Gewaltspiele Diskussion absolut von der Realität entfernt zu haben. Das hat zur Folge, das man mit Argumenten nichts mehr gegen emotional aufgeladene Hobby Psychologen erreichen kann.
      • Von sauerlandboy79 Spiele-Guru
        Zitat von Briareos
        Ich würde eher sagen "Der Mensch ist von Natur aus egoistisch.", denn es gab und gibt ja genug Menschen, denen man durchaus eine sehr pazifistische Ader unterstellen kann.
        Eine andere Umschreibung dazu ist auch, dass der Mensch als einziges Wesen dazu fähig ist, aus Lust zu töten.
      • Von Briareos Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Shadow_Man
        Menschen sind einfach von Natur aus gewaltätig.
        Ich würde eher sagen "Der Mensch ist von Natur aus egoistisch.", denn es gab und gibt ja genug Menschen, denen man durchaus eine sehr pazifistische Ader unterstellen kann.

        (Fast) alles, was ein Mensch tut, ob nun gut (legal) oder schlecht (illegal), tut er aus egoistischen Gründen. Ich gehe zur Arbeit, um Geld zu verdienen und mir meine persönlichen Wünsche erfüllen zu können. Ein Dieb stiehlt, weil jemand anderes etwas hat was er selber haben möchte. Und ein Amokläufer tötet (i.d.R.), um seine persönlichen Rache-/Hassgefühle zu befriedigen. In dem Moment der Tat empfindet er ein starkes Machtgefühl - Macht über das Leben anderer Menschen zu besitzen.

        Immer wenn eine derartige Diskussion vom Zaun gebrochen wird, muss ich an etwas denken, was uns mein wirklich guter Geschichtslehrer seinerzeit beigebracht hat. Shakespeare gilt heute als Klassiker der Weltliteratur. Kein Schüler, der nicht in der Schule mit Romeo & Julia, Hamlet und/oder MacBeth gequält wurde oder wird. Aber zu seiner Zeit war er in der Gesellschaft äußerst umstritten. Seine Werke durften zeitweise nicht aufgeführt werden, weil sie, wie z.B. Romeo & Julia angeblich die Jugend zum Ungehorsam gegen die Obrigkeit aufstacheln würde.

        In der Kaiserzeit wurden in Deutschland Kinos geschlossen bzw. Filmvorführungen aus ähnlichen Gründen verboten und ein paar Jahre später glaubte man, dass die Einführung des Telefons zur Vereinsamung der Menschen führen würde. In den 60ern und 70ern war es dann die Musik, die die Jugend verrohen würde und heute sind es Videospiele. Es wäre mal interessant zu wissen, was in 20 Jahren der Aufhänger für solche Diskussionen sein wird.
      • Von sauerlandboy79 Spiele-Guru
        Zitat von Herbboy
        ja sicher, aber trotzdem muss man sich grad in den USA, wo es ja keine USK gibt, fragen, ob und welche Spiele auf welche Weise auch als Vorbild für ein Handeln in Konfliktsituationen dienen können. Nicht dass einer direkt rumballert, aber wenn schon Grundschüler intensiv "Gewaltspiele" zocken, kann es schon dazu kommen, dass sie Dinge für "normal" halten, die es nicht sind.
        Das kann man aber ebenso auf andere Medien beziehen, sprich Bücher, Comics, Fernsehen, Filme... Naja, und dann eben das Internet, wo du alles Mögliches findest, was in irgendeinem Zusammenhang mit realer bzwl fiktiver Gewalt steht.
        Wenn es danach ginge, müsste man nahezu alles verbieten oder zensieren, wo Gewalt quasi zur Lösung von Konflikten eingesetzt wird. Und da würde die Zahl an Filmen deutlich höher sein als bei Spielen.
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